Der Lab-Saal

 

Das Laboratorium befindet sich im ehemaligen Saalbau der Gaststätte "Schlampazius" (früher "Zur Linde"). Dort, wo früher Hochzeiten gefeiert wurden und der Gesangverein probte, spielt seit fast 50 Jahren die Musik aus aller Welt, stehen Kabarettist*innen und Kleinkünstler*innen von großem Format auf der Bühne. 

Das Hauptgebäude, das die Gaststätte Schlampazius beherbergt, wurde bereits 1866 als Gaststätte "Zur Linde" erbaut. Das Nebengebäude, das heute das Laboratorium beherbergt, entstand in den folgenden Jahren zunächst als Wagenremise bzw. Garage und wurde 1951/52 zum Saal der "Linde" umgebaut. Genau zwanzig Jahre später öffnete hier das Laboratorium seine Pforten. Der Lab-Verein hat diesen Saal immer wieder liebevoll renoviert und den Anforderungen als Veranstaltungsraum angepasst. Die letzte große Maßnahme des Vereins war der Einbau einer effektiven und umweltfreundlichen Lüftung inkl. Heizung im Jahr 2010.

Die Gebäudeeigentümerin Dinkelacker AG hat dann in den Jahren 2017 und 2018 die brandschutztechnisch dringend erforderliche Sanierung des Saals durchgeführt. Mit großen Fenstern und Türen zum Biergarten und einem mehr als doppelt so großen, luftig-hellen Foyer hat das Lab jetzt eine offene und einladende Fassade zur Wagenburgstraße. Mit dem zeitgleich renovierten, denkmalgeschützten Gebäude des Schlampazius und dem liebevoll renovierten Schlampazius-Biergarten bildet das Laboratorium nun einen städtebaulich äußerst reizvollen historischen Gebäudekomplex im Stuttgarter Osten.

Trotz all dieser Veränderungen hat der Lab-Saal seine ganz spezielle Atmosphäre behalten, was von KünstlerInnen und Publikum gleichermaßen sehr geschätzt wird. Als das schönste öffentliche Wohnzimmer Stuttgarts wurde das Lab oft bezeichnet.

Robert Fisher (Willard Grant Conspiracy) brachte das 2004 auf den Punkt: "Somewhere between a seated cabaret venue and old fashioned blues club, the walls have soaked in enough music over the years that they need little help in accepting a little more."

Und der leider viel zu früh verstorbene Jackie Leven machte dem Lab und seinem Publikum 2009 eine Liebeserklärung: "Another beautiful night at your great venue — romantic place, great people und a Scottish genius. What more could the world ask for..."

Zwischen der kleinen Bühne und der ersten Zuschauerreihe gibt es keine Distanz, die KünstlerInnen stehen bei ihren Auftritten buchstäblich mitten im Publikum. Legendär etwa sind die Auftritte von Fanfare Ciocarlia, bei denen das Publikum auf der Bühne tanzt und die Musiker durch den knackevollen Club ziehen. 

Legendär auch die Zugaben vieler Bands — unplugged mitten in einem mucksmäuschenstill lauschenden Publikum. Auch dafür ist das Lab bekannt: dass das Publikum dort wirklich zuhört und die Auftritte nicht mit Privatgesprächen stört — und dennoch mit seinem Enthusiasmus die Bands zu Höhenflügen anspornt. 

"Das familiäre Ambiente des Laboratorium ist legendär! Und die Zuschauerplätze sind gezählt!
 Don't miss it!" (Nu Sports, 2011)