Do 02.03.2023 19.30 UhrEntzogene Lebensgrundlagen


Vortrag und Diskussion mit Minh Schredle


Der Zusammenhang von Umweltzerstörung, strukturellem Elend und massenhaften Fluchtbewegungen 

Ein Rekord jagt den nächsten: Der Ressourcenverbrauch erreicht Jahr für Jahr historische Höchstwerte, ebenso überbieten sich bei der globalen Verschuldung permanent Spitzenwerte, und nie waren seit der Gründung der Vereinten Nationen mehr Menschen auf der Flucht. Wo Erdregionen unbewohnbar werden, tendieren legitimationsideologische Erklärungsmodelle dazu, die Opfer dieser Entwicklungen selbst für ihr Leid verantwortlich zu machen und ihrem Schicksal zu überlassen.
Inzwischen hat sich allgemein herumgesprochen, dass diverse Krisenherde eskalieren, und auch in den Wohlstandszentren der Welt machen sich die Konsequenzen immer deutlicher bemerkbar. Die politischen Diskurse dominiert allerdings noch die Tendenz, die ausufernde Umweltzerstörung und sich häufende Wirtschaftskrisen als voneinander getrennte Problembereiche zu behandeln. In diesem Vortrag hingegen wird der Versuch unternommen, die gegenwärtig auftretenden ökologischen und ökonomischen Verwüstungen als Folge eines historischen Prozesses zu beleuchten, in dessen Verlauf der blinde Wachstumszwang endloser Kapitalakkumulation an die Schranken seiner Entwicklungsfähigkeit stößt und dabei immer mehr Menschen die Lebensgrundlagen entzieht. 

Minh Schredle ist Redakteur bei der Kontext:Wochenzeitung und Sympathisant der Wertkritik. Gelegentlich schreibt er auch Texte für Jungle World, taz, Emanzipation und Frieden und die Disposable Times.

Eine Veranstaltung von Emanzipation & Frieden e.V. und dem Laboratorium.