Sa 15.10.2022 20.30 UhrDa:lum


New Korean World Music


Es gelten die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Corona-Bestimmungen.

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Similar & different, also ähnlich und anders, lautet der Titel des Debütalbums des koreanischen Duos Da:lum, und dieser Titel stellt gleichzeitig eine perfekte Umschreibung dessen dar, was den geneigten Hörer hier erwartet, und zwar auf gleich mehreren Ebenen. Fangen wir einmal mit dem Instrumentarium an. Bei beiden Instrumenten, Gayageum und Geomungo, handelt es sich um koreanische Zithern. Die Gayageum erinnert von Klang und Spielweise her, sie wird mit den Fingern gezupft, an eine Harfe, während die Geomungo eher die Rolle des Basses übernimmt, und der Stab, mit dem die Saiten angeschlagen werden, gleichzeitig auch perkussiv eingesetzt wird.

Die beiden Musikerinnen, die diese beiden ähnlichen, aber doch ganz unterschiedlichen Instrumente spielen, lernten sich in einem traditionellen koreanischen Musikensemble kennen, schlossen sich aber bald zum Duo Da:lum zusammen, um moderne musikalische Einflüsse zu erforschen. Das Klanguniversum, welches sie dabei aus ihren Instrumenten hervorzaubern, ist nichts weniger als sensationell, und hinterlässt beim beeindruckten Hörer ein fast permanentes schwer greifbares Déjà-vu des seltsam Vertrauten, das immer wieder unter dem Schleier des Exotischen kurz hervorblitzt – ähnlich und anders eben. Es ist definitiv Musik, die man so noch nie gehört hat, die aber gewisse Grundstimmungen und Atmosphären erzeugt, die entfernt an Vertrautes erinnern. Das kann von der Minimal Music eines Steve Reich oder Philipp Glass bis zum afrikanischen Wüsten-Trance-Blues reichen. Das renommierte britische Weltmusik-Magazin Songlines etwa fühlt sich stellenweise zurecht an Talking Timbuktu, das wegweisende Duo-Album von Ali Farka Toure und Ry Cooder erinnert, und ist auch sonst schwer begeistert. Dem können wir uns nur vollumfänglich anschließen.

Ha Suyean — Gayageum
Hwang Hyeyoung — Geomungo