Do 31.10.2024 20.30 Uhr Jesper Lindell & Band
Cosmic American Music
Einlass: 19:30 Uhr
Eintrittspreise:
18,00 €
15,00 €
3,00 €
Online-Karten werden zum Normalpreis berechnet.
Die Ermäßigung wird an der Abendkasse ausgezahlt.
Es gibt auch für Ticketinhaber*innen keinen Sitzplatzanspruch. Das Lab hat ca. drei Viertel Sitz-und ein Viertel Stehplätze. Wer Wert auf einen Sitzplatz legt, sollte möglichst früh, am besten schon zu Beginn des Einlasses da sein. Platzresevierungen können wir aus organisatorischen und personellen Gründen leider nicht anbieten.
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Bevor die Sonne scheint, muss man erst mal den Regen überstehen. Das ist zwar nicht genau das, was der schwedische Americana-Aficionado Jesper Lindell auf seinem dritten Album unter eigenem Namen zum Ausdruck bringen will, aber es trifft den Tenor seiner Geschichten, in denen er aus seinem – nicht immer einfachen – Leben erzählt. Eigentlich hatte Lindell Fußballer werden wollen, brach sich dann aber ein Bein und fand so dank seines Bruders zur Musik. Als die Sache mit der Musik dann ins Rollen kam, schlug das Schicksal erneut zu und eine angeborene Nieren-Krankheit zwang ihn in die Dialyse, bis sein Vater ihm eine Niere spendete, die erfolgreich transplantiert werden konnte. Will meinen: Der Mann hat was erlebt und zu erzählen.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum es ihm und seinen Musikern besser als anderen gelingt, den Geist einzufangen, der weiland durch The Big Pink zog, als The Band dort den Grundstein für eine ganze Generation von Bandprojekten mit gleichberechtigt agierenden Individualisten legten. In Lindells Fall kommen auch noch andere Inspirationsquellen in Betracht, so zum Beispiel der Memphis Soul, Southern Gospel Flair oder eine Prise transzendenter Spiritualität a la Van Morrison. Letzteres passt zwar nicht ins Bild des Americana-Freundes. Aber es passt zur Haltung, mit der Lindell und seine Musiker ihre Sache mit ohrenscheinlich spielerischer Leichtigkeit, aber emotionalem Engagement und der Routine einer eingespielten Live-Combo angehen.
Der junge Musik-Nerd aus der schwedischen Provinz, in Insider-Kreisen schon seit einer ganzen Weile als scheues Musik-Genie gehandelt, präsentiert auf der neuen Platte Before the Sun ein ausgeschlafenes Potpourri von bluesigen und souligen Retro-Stücken. „Ich bin mit dieser Musik aufgewachsen“, verrät er, „bei uns lief den ganzen Tag über Musik von Neil Young, Bob Dylan oder Van Morrison. Meine Mutter mochte dazu noch David Bowie und mein Vater liebte Wishbone Ash. Das Retro-Ding steckt also irgendwie in mir – und das zeigt sich auch in meiner eigenen Musik.“ Der knorrige Van Morrison hat es ihm ganz besonders angetan. Die Stimmlage, die Art zu singen und zu phrasieren, das Gefühl für die Blue Notes, die Schönheit der Melancholie … „Es ist dieses Gefühl von Freiheit in seiner Musik“, sagt Jesper über seinen irischen Helden, „er hat sich nie auf nur eine Richtung festgelegt, er ließ vieles zu und auf sich zukommen.“
Wer die zehn Lieder seines aktuellen Albums hört, wird sich Augen und Ohren reiben. Denn in den Credits ist als Aufnahmeort nicht ein Studio wie Fame Recordings in Muscle Shoals oder das Bluebird in Nashville angegeben, sondern: Jesper Lindells eigener Recording-Tempel in Brunnsvik. „Klar“, sagt er, „es wäre schon ein Traum, einmal in Muscle Shoals aufzunehmen. Diese Vibes würde ich gerne mal auskosten.“ Noch heißer wäre er aber auf eine Session in den legendären Stax-Studios in Memphis. Mit Sessions in einer der legendären amerikanischen Tonschmieden wird es vielleicht noch dauern. Nicht aber mit einem Auftritt im Lab, auf den wir mit gespannter Vorfreude blicken dürfen.
Jesper Lindell – Gesang, Gitarre
Jimmy Reimers – Gitarre, Gesang, Violine, Trompete
Carl Lindvall – Keyboard, Gesang, Mandoline
Rasmus Fors – Orgel, Akkordeon
Anton Lindell – Bass
Simon Wilhelmsson – Schlagzeug