Vortrag

Do 02.04.2020 19.00 Uhr Billige Arbeitskräfte: Ja! Rechte: Nein?

Fällt leider aus!

Abgesagt - neuer Termin im Herbst

 

Einlass: 18:30 Uhr


 

 

Soziale Rechte gelten in Deutschland nicht für alle. Auf der einen Seite hat die deutsche Wirtschaft massiv von der EU-Osterweiterung, dem Abbau des Sozialstaates und der Deregulierung des Arbeitsmarktes (z.B. „Leiharbeit“) profitiert. Auf der anderen Seite werden EU-Bürger*innen in prekären Lebenslagen elementare soziale Rechte verweigert, und es kam in den letzten Jahren immer wieder zu verschärften Ausschlüssen von diversen staatlichen Hilfen.

Begleitet wird dies durch eine antiziganistische Berichterstattung über sogenannte „Armutszuwanderung“ aus dem Südosten der Europäischen Union. Gefordert wird ein hartes Durchgreifen, das von der Vertreibung aus dem öffentlichen Raum bis hin zu einem Generalverdacht des Sozialhilfebetrugs und zur Kriminalisierung reicht. Dies zeigte sich zuletzt an der Debatte um den Bezug von Kindergeld und die Aufrüstung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit.

Exemplarisch äußert sich dies auch am Umgang mit obdachlosen EU-Bürger*innen. Diese sind in den meisten deutschen Kommunen von dem Zugang zu den Notübernachtungen ausgeschlossen.

Der Vortrag setzt diese Phänomene zueinander in Bezug und bereitet damit einer kritischen Perspektive den Weg.

Dr. Lisa Riedner ist Aktivistin und Wissenschaftlerin. Sie hat an der Universität Göttingen im Fach Kulturanthropologie über die Regierung von EU-Migration promoviert und ist aktiv in der Initiative Zivilcourage in München. Mit dem Netzwerk Europa in Bewegung setzt sie sich gegen den Ausschluss und die Kriminalisierung von EU-Bürger*innen ein.

 

Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Kritische Soziale Arbeit Stuttgart in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, dem Laboratorium e.V., dem Institut für Künstlerische Migrationsforschung und der Interventionistischen Linken* Stuttgart.