Wer wir sind und warum wir das machen

 

Das soziokulturelle Zentrum Laboratorium wurde 1972 von Heidi und Randy Schmid gegründet. Sein Name ist Programm: in der Wagenburgstraße 147 wird seit dieser Zeit künstlerisch und politisch experimentiert, Neues ausprobiert, werden Wagnisse eingegangen mit Projekten, von denen keiner den Ausgang kennt. Kultur selber mitzugestalten, neue Trends aufzuspüren und das Ganze mit politischen Diskursen und Diskussionen zu vermischen und die Spielräume dafür auszuloten — das ist es, was unsere Aktiven fasziniert. In diesem Sinn bringen wir die Welt in den Osten — und den Stuttgarter Osten in die Welt.

 

Wofür wir stehen

Der Name ist Programm: Das Laboratorium ist ein Ort, an dem seit 49 Jahren Experimente stattfinden. Blues, Americana, Singer/Songwriter, Weltmusik, Jazz, Experimentelles und unsere Local Heroes in den verschiedensten Spielarten: Wir lieben gute Musik und Künstler, die etwas zu sagen haben. Ddas Theaterensemble des Forums der Kulturen, Workshops und politische Themen in Vorträgen und Diskussionen ergänzen die Palette unserer Veranstaltungen. 

Das wollen wir weiter geben an unsere Gäste — in über 100 Veranstaltungen pro Jahr und dem Lab-Festival, das jedes Jahr am letzten Wochenende im Zelt am unteren Schlossgarten auf dem Berger Festplatz stattfindet — 2022 nach unfreiwilliger, dreijähriger Unterbrechung zum 38. Mal.

 

Eigenständig, unabhängig, solidarisch, tolerant

In dieser kurzen Formel verbirgt sich viel vom Selbstverständnis des Lab. Unseren Prinzipien aus dem Geist der Aufklärung und (natürlich auch) der 68er bleiben wir treu. Respekt, Wertschätzung und Toleranz sind ein wichtiges Merkmal für das Lab, das wir zu leben versuchen. Diese Werte ziehen sich auch durch unser politisches Programm, dessen Schwerpunkte auf Menschenrechten, Eine Welt, Ökologie, gerechter Ökonomie, soziale Fragen und Globalisierung liegen.

 

Einfacher Zugang zur Kultur

Soziokultur sollte keine Ergänzung zur Hochkultur sein, sondern anderen Spielarten der Kultur Raum geben — und damit eine andere Zugangs- und Betrachtungsweise auf diese kulturellen Äußerungen geben. Heute ist diese Art des Kulturauftrags Vergangenheit, da unsere Besucher Hochkultur wie Oper, Theater, Ballett oder Museumsbesuche locker mit unseren Veranstaltungen mischen. 

Dennoch bieten soziokulturelle Zentren wie das Lab vielen Besuchern einen einfacheren Zugang zur Kultur als die Staatstheater dieser Welt. Das soll auch so bleiben. 

Das ist für uns vor allem für drei Gruppen wichtig: Kinder und Jugendliche, die ihren Platz in der Welt suchen, Migranten, die ihre Kultur gleichberechtigt neben anderen leben und einbringen wollen. Dieses egalitäre Verständnis der Kulturen ist uns ein großes Anliegen — und sicher eines der großen Themen bis weit ins nächste Jahrzehnt. 

Die dritte Gruppe sind die armen Menschen in Stuttgart und der Region, in der Regel Hartz4-Empfänger. Deshalb nehmen wir an der Initiative "Kultur für alle" teil — und stellen für die meisten Veranstaltungen ein Kontingent an Freikarten für Inhaber der Bonuscard+Kultur zur Verfügung. Einzelne Veranstaltungen sind allerdings davon ausgenommen. Aber, bei all diesen Überlegungen zum Überbau: Im einfachsten Fall war es "nur" ein schöner Abend, den unsere Gäste mit den Künstlern und uns im Lab genossen haben — auch recht!